Ich sehe das mit dem Fachkräftemangel ähnlich. Ich habe 6 Jahre mit einer Kenianerin zusammen gelebt, deren mittlerer Schulabschluss hier nur als Hauptschulabschluss anerkannt wurde. Sie hatte einen Abschluss Deutsch B2 und wollte dann eine Ausbildung zur Fremdsprachenassistentin beginnen, konnte dies aber mangels mittlerem Bildungsabschluss nicht. Sie hat dann den Quali hier in einem Jahr nachgemacht (Deutsch 2, Informatik 1) und dann in ihrem Praktikumsbetrieb eine 3-jährige Ausbildung zur Informatikkauffrau abgeschlossen (duales System mit Berufsschulbesuch in deutscher Sprache). Dann Stellensuche in München (viele internationale Unternehmen wie BMW, Siemens, Softwarefirmen etc.). Keine Chance. Ihr Ausbildungbetrieb hat sie dann für läppische EUR 2000 brutto für ein Jahr befristet übernommen. (als LDIL-Kassenkraft hatte Sie halbtags EUR 1100, immerhin, aber halt stressig und man muss auf Abruf verfügbar sein!!!). Immer.
Was dazu kommt: Aussereuropäische Ausländer bekommen hier nur einen Job, wen Sie einem Deutschen keinen „wegnehmen“. Das wusste ich auch nicht. Jetzt frage ich mich, warum auf einmal alle Flüchtlinge Jobs bekommen sollen, die gar nicht Deutsch können, oft nicht mal das lateinische Alphabet oder gar Analhabeten sind. Wo werden die denn arbeiten? So viele prekäre Jobs als Autowäscher, Dixikloreiniger, Spüler, Küchenhelfer, Hoteldiener, usw. gibt es gar nicht, um diese alle unterzubringen.
Nach einen neuerlichen Bewerbungsmarathon hat meine ex-Freundin dann doch noch eine neue Stelle gefunden in einem Medienunternehmen. Di eMär vom Fachkräftemangel ist tatsächlich so, wie Du, Frank, sie beschreibst, nämlich heiße Luft. Das hatte mir auch die Pressesprecherin der Arbeitsagentur Nürnberg estätigt, die meinte, dieser würde, wenn überhaupt, nur in ausgewählten Berufen bestehen und was die Presse daraus gemacht habe, stimme so einfach nicht.